- Żeleński
- Żeleński[ʒɛ'lɛĩski], Tadeusz, Pseudonym Boy, auch T. Boy-Żeleński, polnischer Schriftsteller, * Warschau 21. 12. 1874, ✝ (von Deutschen erschossen) Lemberg in der Nacht vom 3. zum 4. 7. 1941; bis 1918 Arzt, schrieb 1906-12 Texte (»Slówka«, 1913) für das Krakauer literarische Kabarett »Zielony Balonik«, ferner lyrische und dramatische Grotesken, Skizzen (»Znaszli ten kraj?«, 1932), Feuilletons, Interpretationen und Theaterrezensionen (»Flirt z Melpomeną«, 10 Bände, 1920-32); seit 1933 Mitglied der polnischen Literaturakademie; wandte sich in seinen literaturkritischen Arbeiten (»Brązownicy«, 1930; »Obrachunki fredrowskie«, 1934) gegen die Universitätspolonistik, da diese die großen Dichter und ihre Werke zu unangreifbaren Denkmälern mache und so die wirkliche Probleme verdecke. In seiner antiklerikal geprägten Publizistik griff er aktuelle gesellschaftspolitische Themen auf; hervorragender Übersetzer französischer Literatur (über 100 Bände), u. a. Molière, R. Descartes, F. Rabelais, H. de Balzac, M. Proust.Ausgaben: Pisma, herausgegeben von H. Markiewicz, 28 Bände (1956-75); O literaturze niemoralnej (1990).Erinnerungen an das Labyrinth. Krakau um die Jahrhundertwende, übersetzt von B. Schweinitz (1979).Boy we Lwowie 1939-1941, hg. v. B. Winklowa (ebd. 1992).
Universal-Lexikon. 2012.